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EARLY WORKS 2008-2016

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BEGINNINGS 2013-2016

IGNORANZ 2013

SCHWANFRIEDS RACHE 2011

SCHWANENSEE Live 2008-2010

BEGINNINGS 2013-2015 Concept, Director, Performance

HAU 1,  International Performance Festival Mainz, Theaterdiscounter Berlin, Ackerstadtpalast Berlin

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Endlich da: Die neuen Schauspielerportra

Georg Bütow entwickelt seine beglückend irritierende Trash-Ästhetik am Rande gesellschaftlich relevanter Themen lustvoll weiter und fragt: Sind tanzende Schlümpfe nicht ehrlicher als irgendeine Biographie? Herausgekommen ist ein fantastischer Reigen der besten Stückanfänge der Welt: BEGINNINGS – ein Theater-Massaker aus Tanz, Livemusik, Farbe, Öl und Text im Spannungsfeld aus Authentizität und Fiktion.

Bütow, der sich als Autor bis 2013 „in erster Linie als Gagschreiber in der Tradition von Die nackte Kanone 33 1/3 und Jerry Lewis“ verstand, schlägt mit diesem Abend experimentell persönliche Töne an: Für BEGINNINGS verknüpft er surreal anmutende Fundstücke aus der Populärkultur erstmals mit Erzählungen aus dem eigenen echten Leben. Er experimentiert – wie derzeit fast alle – mit (auto)biographischem Material, aber anders als andere. Er zerrt es ebenso unverhohlen wie Reality Formate im Fernsehen auf die Bühne, leuchtet es auf Effekt hin aus und findet berührende Momente der Absurdität an Stellen, die kein anderer dermaßen dreist und gleichermaßen liebevoll auf die Bühne gestellt hätte.

 

-aus dem Programmtext Theaterdiscounter Berlin, M. Müller, Dramaturg Theaterdiscounter

Mit Polyxeni Angelidou / Sabine Böhm / Georg Bütow / Martin Sommer Künstlerische Leitung / Text Georg Bütow Technische Leitung / Produktion Joel Raatz

Videolink: https://vimeo.com/89193207

IGNORANZ 2012 Concept, Director, Performance

HAU 2 Foyer, Licht- und Luftbad Bremen

das ist IGNORANZ
its gonna be to die for

Die dicke Malalai hat sich einen Vollbart stehen lassen und sucht die ganz große Liebe. Doch sie findet nur IGNORANZ und Schlümpfe, die sich gegen Rassismus wehren. Was sie noch findet zum Beispiel: Die Moldau, rüstige Rentner_innen, gut frisierte Tiere und eine flotte, ethnisch durchmischte Band. Wird sie die Liebe finden? Oder werden wir sowieso bald alle durch Maschinen ersetzt? Ein Spektakel, eine Anklage, eine Uraufführung- geschrieben, gespielt und inszeniert von Georg Bütow. Weitere Schauspieler: Moritz Ross/ Andrew English, Cora Guddat/Katalin Sücz, Sabine Böhm, Kris Santa/ Olga Prokot. Technische Leitung: Joel Raatz

- Programmheft 100 Grad Festival Berlin, 2012

IGNORANZ beschäftigt sich lustvoll mit der Behandlung Schwächerer in unserer Gesellschaft. Der NS- Kriegsverbrecher Hasso von Braunheim kommt nach über 70 Jahren Gulag nach Deutschland zurück. Die vielen Stunden unter gut gebauten Ariern in Gefangenschaft haben ihn sich, zum Schrecken seiner Frau Ilse, zu seiner Homosexualität bekennen lassen. Wieder daheim, sind alle enttäuscht- sein Sohn Erik ist nicht wie er es gerne hätte , seine Frau Ilse ist kein Mann,  und Ilse will ihren heteronormativen Volksmörder zurück. Einzige Lichtblicke in dem Chaos sind die indische Medizinprobandin Malalai und ein Schlumpf, der nicht nur mit allen unseren Vorurteilen gegenüber Schlümpfen aufräumt (sind klein, wohnen im Wald...), sondern auch durch seine solidarische Art einen Weg in die Zukunft eröffnet.

SCHWANFRIEDS RACHE 2011 Concept, Director

Heimathafen Neukölln

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HEUTE PREMIERE SCHWANFRIEDS RACHE 20.jpg

Europas beste Partie und begehrter Junggeselle Graf Schwanfried lädt zur Brautschau, Traumhochzeit und Sommerfrische in seine geheimnisumwitterte Sommerresidenz. Doch irgendetwas stimmt hier nicht! Welches Geheimnis umgibt Schwanfried und seinen betrunkenen Bruder Dr. Schwanula? Und was bedrückt die Partygäste? Ein Fluch, ein Schwur?

Ein Theater-Parcours in Weiß: Mit Hochzeitskapelle, Vodka- Cocktails, Familiengruften, geheimen Filmarchiven und einem Ja- Wort apokalyptischer Tragweite! Taucht ein in das Mysterienspiel in und um das Schloss Neuschwanstein in Neukölln!!!

 

Als letztes Jahr eine Truppe junger Schauspielschulabsolventen auf die Idee kam, Tschaikowskys Ballett-Klassiker „Schwanensee“ mit Hitchcocks Gruselschocker „Die Vögel“ zu kreuzen, wusste man sofort: Diese Show hat Serienpotential!

Denn es war Trash ausbaufähigster Güte, was Georg Bütow seinerzeit unter dem Motto „Schwanensee live“ zusammen mit seinem Darsteller- und Musikerensemble in der Brotfabrik Weißensee auf die hochsommerlichen Bretter haute: Indische Austauschschülerinnen wehrten lebensbedrohliche Schwanenattacken ab, indem sie sich den Angreifern wacker in Fatsuits entgegenwarfen und dabei als Gloria-Gaynor-Verschnitte „I will survive“ schmetterten. Eigenbrötlerische Ornithologen brachten sich mit ihren akrobatischen Kopfdrehungsfähigkeiten um 360 Grad unter dringenden Tatverdacht. Und der Hobbypolizist Hansi, der bis dato nicht mit überdurchschnittlichen Falllösungsqualitäten auf sich aufmerksam gemacht hatte, tanzte zum glorreichen Finale immerhin ohne Fehl und Tadel den sterbenden Schwan. Dass die Zuschauer bei alledem großzügig mit Wodka abgefüllt wurden, war für den hohen Unterhaltungswert des Abends sicher nicht von Nachteil.

Die Fortsetzung der Schwanenshow – und hoffentlich auch eine Neuauflage der originellen Publikumsverköstigung – findet jetzt im Studio des Heimathafens Neukölln statt. In „Schwanfrieds Rache“ (heute und morgen, 21 Uhr) lädt der Protagonist – erklärtermaßen „Europas beste Partie“ – zur Brautschau in seine Sommerresidenz, auf der allerdings eine Art Fluch zu lasten scheint. Denn nicht nur Graf Schwanfried selbst benimmt sich eigenartig, sondern auch sein dauerbetrunkener Bruder Dr. Schwanula fällt wiederholt negativ auf. Die Macher versprechen einen „Theater-Parcours in Weiß: mit Hochzeitskapelle, Familiengruften, geheimen Filmarchiven und einem Jawort apokalyptischer Tragweite“, bei dem tatsächlich auch die Wodka-Cocktails nicht fehlen sollen. Bei schlechtem Wetter findet das verheißungsvolle „Mysterienspiel in und um das Schloss Neuschwanstein in Neukölln“ drinnen im Saal statt.

-Tagesspiegel: SPIEL Sachen- Besuch bei Graf Schwanfried, Christine Wahl

https://www.neues-deutschland.de/artikel/202642.heimathafen.html

SCHWANENSEE 2008-2010 Concept, Director, Performance

Heimathafen Neukölln, 30 Tage Kunst, Volksbar Berlin, Brotfabrik Berlin

Gedödel, Geplauder und Geknalle

TKKG AUF LSD In der Brotfabrik ist mit „Schwanensee live“ ein hitzeresistentes Bühnenstück zu erleben, in dem die Schwanenwelt durchdreht und das Publikum mit Alkohol freundlich gestimmt wird.

Man kann ja dankbar sein, wenn man ins Theater gegangen ist und es nichts gab, was hätte verstanden werden müssen.

Wenn die hohe Kultur hitzefrei hat, dann ist die beste Zeit für den höheren Blödsinn. Wenn das Hirn schon halb geschmolzen ist, dann kann man sich auch noch in der Brotfabrik in den kleinen Bühnenraum setzen, wo auch abends eine schöne mittlere Backofenhitze herrscht. Man kann zusehen, wie den Schauspielern der Schweiß an den Schläfen hinunterrinnt, und denken, dass man’s als Zuschauer noch gut hat, denn man bleibt höchstens am Stuhl kleben. Glücklich, wer da eine Pressemappe hat, denn damit lässt sich herrlich Luft fächeln.

Das Stück, das in der weißenseeischen Kulturinstitution das Sommerloch füllen hilft, ist als „Live-Hörspiel“ angekündigt worden, da es ursprünglich (von Georg Bütow und Florian Gysin) als Hörspiel geschrieben und produziert wurde. „Schwanensee live“ also. Man könnte versuchen nachzuerzählen, wovon es handelt. In der Vorankündigung war die Rede von „TKKG auf LSD“, was es irgendwie ganz gut trifft. Drei Jugendliche, sie heißen Silvia, Hansi und Peter, treffen im Park auf eine verstörte Frau, die von einem Schwan angegriffen wurde. Er hat ihr übel ins Auge gepiekt und sowohl Handy als auch Portemonnaie geklaut. Die Freunde machen sich auf, herauszufinden, was hinter der Attacke steckt. Zuerst aber hat Hansi, der auf eine Ballettschule geht, noch eine „Schwanensee“-Aufführung mit viel Gehüpfe zu absolvieren.

Anwesend sind dort auch ein schrill-schwuler Ballettchoreograf und ein Herr im nicht minder schrillen Helge-Schneider-Outfit. Letzterer wird sich mit der Zeit als verrückter Ornithologe entpuppen, der in die Schwanengeschichte mehr als nur ein bisschen verwickelt ist.

Seinen eigentlichen Charme bezieht der Abend mitnichten aus der Handlung; vielmehr scheint diese vor allem erfunden worden zu sein, damit die Beteiligten miteinander Spaß haben können. Zusammen mit der Live-Band, die engagiert Musik zum Stück macht und auch alle Bühnengeräusche wie Türenknarren, Klingeln, Tierlaute und was sonst so anfällt, liebevoll selbst herstellt, beleben immerhin zirka 13 Mitwirkende die Szene, darunter selbstverständlich auch ein Schwan. Eine Erzählerin, die hausfraulich mit Kittelschürze („Modell Erika“) am Bügelbrett steht, umrahmt die Rangeleien auf der Bühne mit Kommentaren, die manchmal zur Sache gehören, manchmal auch Exkurse in die Tierwelt darstellen, und hält den Kontakt zum Publikum, das zwischendurch immer wieder mit kleinen Gewinnspielen motiviert wird.

Der Preis ist immer der gleiche: ein Glas Wodka. Der Stoff ist echt und scheint stark zu sein. Sobald sich das im Raum herumspricht, steigt die Zahl der freiwilligen Quizteilnehmer deutlich an. Übrigens werden die Schauspieler denselben Wodka nach der Vorstellung zum Kauf anbieten, was dann auch die Frage beantwortet, wie so eine verrückte kleine Produktion sich eigentlich finanziert.

Das mit dem Helge-Schneider-Outfit ist übrigens möglicherweise kein reiner Zufall. Auch die Verquickung einer minimal kriminalen Handlung mit einer großen Handvoll Gedödel, Geplauder und Geknalle erinnert an Klassiker wie „Zieh dich aus, du alte Hippe“ oder „Das scharlachrote Kampfhuhn“. Dort hatte es ja auch Kommissar Schneider mit Vögeln zu tun. Einmal übrigens erschrickt man ein bisschen in echt, als nämlich einer der Schauspieler anfängt, Feuer zu werfen. Doch der junge Mann hat alles unter Kontrolle. Gekonnt ist eben gekonnt.

Man kann ja bei dem Wetter dankbar sein, wenn man ins Theater gegangen ist und es dabei gar nichts gab, was hätte verstanden werden müssen. Und dann kommt man mit so einem kleinen irren Grinsen im Gesicht wieder heraus. Schwankend oder nicht schwankend? Das können die anderen besser beurteilen.

KATHARINA GRANZIN, taz

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